Bier am Freitag – Maisel & Friends Hopfenreiter #5 Double IPA (2020)

Maisel & Friends Hopfenreiter #5 Double IPA (2020) Titel

Es ist inzwischen eine liebgewonnene Tradition – der alljährliche Hopfenreiter geht nun in die fünfte Runde, allesamt durfte ich sie seit 2016 verkosten und die Entwicklung beobachten. Mit dem Maisel & Friends Hopfenreiter #5 Double IPA legt der fränkische Brauer aus Bayreuth nochmal ne Hopfenschippe auf die Idee drauf, und holt sich mit Sierra Nevada (Azacca), Steamworks (Hallertauer Blanc), Yankee & Kraut (Ariana), Hanscraft & Co. (Hüll Melon) und Poppels Bryggeri (Olicana) ein paar zusätzliche Freunde und Hopfenlieferanten ins Brauhaus. Dazu noch Denali aus dem eigenen Lager – hier sind ein paar Hopfensorten versammelt, von denen ich gleich mehrere noch nicht kenne. Das allein ist schon spannend; was taugt das DIPA im Glas?

Maisel & Friends Hopfenreiter #5 Double IPA (2020)

Im Glas hat der Hopfenreiter eine schöne Naturtrübe, die den dunklen Bernstein-Ton noch betont. Man erkennt dadurch geradenoch so vereinzelt langsam hochsteigende Bläschen. Der Schaum ist sehr hübsch gemischtblasig, zunächst fett, nach wenigen Minuten dann immer noch als attraktive Insellandschaft auf der Bieroberfläche.

Vollhopfenattacke! In der Nase merkt man, dass hier ordentlich kaltgehopft wurde. Zitrusaromen en masse, Grapefruit, unreife Ananas, grüne Banane. Knackig säuerlich riechend, mit einem mildfruchtigen Unterbau – es ist hier schon klar erkennbar, wohin der Ritt geht.

Vorher bekommt man im Antrunk noch eine satte Cremigkeit mit einer gewissen Grundsüße, die aber schnell abgelöst wird von zischiger Frische aus dem ganzen Hopfen. Sehr limettenschalig in den Kopftönen, darunter kommt die schon gerochene Beeren- und Steinfrucht dann aber voll zur Geltung. Das Bier ist sehr schön balanciert, voller Wumms (8,5% Alkoholgehalt!), dabei immer rund und sauber. Herrliches Mundgefühl, insbesondere die üppige Bittere mit 70 IBU ist toll eingebunden und wirkt nie kratzig oder unangenehm. Der Abgang ist lang, floral und effektvoll, trockenherb und dabei weiterhin vollbitter, die Würze kommt langsam auf und sorgt für einen vollmundigen Ausklang.

Ich lehne mich aus dem Fenster – das ist neben dem für mich immer noch leicht führenden Maisel & Schanzenbräu Gestopften Bär das beste Bier, das ich von Maisel & Friends bisher im Glas hatte, und ich glaube, es gibt nicht viele, die ich nicht kenne. Jungs, das habt ihr echt top gemacht. Da ist es ein Jammer, dass das Bier limitiert ist – hier lohnt es sich so richtig, schnell und großflächig zuzuschlagen!

Offenlegung: Ich danke Maisel & Friends für die kosten- und bedinungslose Zusendung einer Flasche des Hopfenreiters #5.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.