Deutlich ist schon an der Farbe, ein sattes, tiefes, rötliches Braun, zu erkennen, dass wir hier etwas kräftigeres vor uns haben. Im Vergleich zum preislich ähnlich gelagerten Jim Beam Rye (Yellow Label), bekommt man hier eben statt 51% ganze 95% Roggenanteil in der Maische. Das schmeckt man deutlich – eine sehr feine Würze durchzieht sowohl den Geruch als auch den Geschmack. Kräftig und voluminös, dabei aber auch sehr mild und kaum brennend im Geschmack, bietet der Bulleit Rye dann auch im Nachgang so einiges. Lange bleibt das Aroma insbesondere auf der Zungenspitze. Eine zarte Wucht, auch dank der 45% – Alkohol ist eben ein Geschmacksträger.
Dieser Rye macht sich auch in einem Cocktail richtig gut, da müssen die anderen Zutaten ordentlich arbeiten, um gegen ihn anzukommen. Doch trotz des martialischen Namens spielt er gut und freundlich mit, z.B. in einem exquisiten The Billionaire.
The Billionaire
2 oz Rye Whiskey (z.B. Bulleit 95 Rye)
1 oz Zitronensaft
½ oz Zuckersirup
½ oz Granatapfelsirup
¼ oz Absinthe (z.B. La Pontissalienne)
Auf Eis shaken.
[Rezept nach Dushan Zaric]
Mir gefallen die Bulleit-Flaschen sehr. Sowohl die Rye- als auch die Bourbon-Flasche sind optisch hervorragend, ansprechend designt.
Viel offene Fläche dank der nur kleinen Etiketten, die stilistisch sehr rustikal wirken, also passend zum Getränk – so kann man den herrlich farbigen Inhalt bewundern; die eingegossene Marke macht echt was her; ein echter Korkstopfen zeigt, dass man keine massenproduzierte Ware (was amerikanische Maßstäbe angeht, natürlich!) vor sich hat.
Ein idealer Anfänger-Rye – und auch Kenner sollten mal einen Blick auf diese Brüder werfen, wenn sie die ganzen Rye-Wuchtbrummen mal satt haben und statt dessen von weicher Milde sanft gewiegt werden wollen.
2 Kommentare zu „Rye wie er sein soll – Bulleit 95 Rye Frontier Whiskey“