Bier am Freitag – Duvel Barrel Aged Jamaican Rum Edition

Duvel Barrel Aged Jamaican Rum Edition Titel

Belgisches Bier und jamaikanischer Rum – zwei meiner Lieblinge, in einem Produkt vereint! Das klingt ja schon grandios, und ich war sehr gespannt auf das Duvel Barrel Aged Jamaican Rum Edition. Dies ist die 6. Auflage ihrer Fassreifungsreihe, „Duvel Barrel Aged Batch No. 6“, wie es auf dem Etikett steht. Es handekt sich dabei um ein Starkbier mit 11% Alkoholgehalt, das in Fässern gereift wird, das vorher jamaikanischen Rum (ohne genauere Angabe einer Destillerie) enthielt. 390 Fässer hat man sich bei Duvel dafür reserviert, und diese ergaben am Ende die stattliche Anzahl von 101325 daraus abgefüllten 750ml-Flaschen. Meine Flasche hat die Nummer 64941, das ist zwar eine Limitierung, aber eine doch recht großzügige. Nachdem ich die Flasche auf die empfohlene Trinktemperatur von 5°C herabgekühlt habe, gieße ich mir nun ein Glas ein; wie praktisch, dass in dem Set gleich ein gebrandetes Glas mit großem, roten „D“ darauf genau dafür mitgeliefert wird!

Duvel Barrel Aged Jamaican Rum Edition Karton

Das Bier ist kristallklar im Glas, man sieht durch die haselnussbraune Farbe, die fast schon ins rötliche übergeht, die feine, leichte, langsame Perlage. Schaum ist eher dünn, ein feinblasiger Flaum mit großblasigen Inseln.

Die Nase besteht zunächst aus Apfel und leichtem Essig, erinnert mich eigentlich mehr an Cidre oder herben Viez als an Bier. Schnuppert man weiter, kommt ein süßliches Aroma, das wirklich von den Rumfässern stammen könnte – aber ohne die Esterigkeit, die man hier bei Jamaica-Rum vielleicht erwrten würde. Etwas generisches feuchtes Holzfass gesellt sich dann dazu. Zu guter letzt entdecke ich noch etwas reife Erdbeeren.

Duvel Barrel Aged Jamaican Rum Edition Glas

Im Mund drängt sich der Jamaica-Rum dann sehr viel deutlicher nach vorn, direkt schon beim Antrunk erkennt man eine gewisse Typitizät, mit reifer, tropischer Frucht, viel Kirsche und minimalen Kompostaromen. Der Apfel lässt sich nicht ganz verdrängen, die freche Säure unterstützt diese Komponente noch. In der Textur wirkt das Bier zwar weich, aber klar eher zum Frischsauren tendierend, da ist keine Cremigkeit oder schmeichelnde Weichheit. Im Abgang wird das sogar leicht kratzig. Rezenz ist natürlich vorhanden, ein fast kühlendes Gefühl prickelt am Gaumen noch nach, während die Rumaromen, die am längsten aushalten, dann langsam verklingen, mit deutlicher Trockenheit und Astringenz.


Duvel Barrel Aged Jamaican Rum Edition

Im Vergleich zum „normalen“ Duvel hat die Fassreifung ordentlich was an Farbe gebracht, auch die Aromatik hat sich deutlichst verschoben, das ist ein ganz anderes Bier. Die Frische des Originals ist erhalten geblieben, da das klassische Duvel aber eh schon kein superaromatisches Bier ist, hat diesbezüglich das Fass voll übernommen.

Ich gebe zu, ich hatte mir etwas anderes, und ja, mehr erwartet. Die Fassaromen verdrängen jeden Biercharakter, die starke, etwas undifferenzierte und unmotivierte Säure passt dann irgendwie nicht so hundertprozentig dazu. Etwas mehr Körper hätte dem Bier sicher auch gut getan, in der vorliegenden Fassung und Reifestruktur ist es unrund und unentschieden, was es werden will. Wer sich eine Flasche zulegt, sollte sicherlich eine längere Lagerung in Betracht ziehen als ich das getan habe. Es findet sich leider kein Abfülldatum auf der Flasche, nur das „best before“-Datum, welches hier auf 2026 steht – vor diesem Datum würde ich es, nach meiner Erfahrung hier, nicht öffnen.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.

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