Bier am Freitag – Gold Ochsen Ulmer Rauch Doppelbock Jahrgangsbier Edition 2018

Gold Ochsen Ulmer Rauch Doppelbock Jahrgangsbier 2018 Titel

Zu Weihnachten hatte ich mir eine kleine Bierbestellung bei der Ulmer Brauerei Gold Ochsen gegönnt – darunter zwei Sonderausgaben, von denen die Brauerei scheinbar jedes Jahr welche veröffentlicht. Das erste hatte ich bereits direkt zu Weihnachten getrunken und beschrieben; die zweite Großflasche folgt nun. Das Gold Ochsen Ulmer Rauch Doppelbock Jahrgangsbier Edition 2018 ist identisch aufgemacht, schön mit Karton, Sektflasche und -korken geschenktauglich präsentiert. Kann es mit der 2020er-Edition mithalten? Es ist ein komplett anderer Bierstil, Rauchbiere trinke ich eher selten, umso gespannter bin ich nun darauf.

Gold Ochsen Ulmer Rauch Doppelbock Jahrgangsbier 2018

Im beinahe orangefarbenen Bier erkennt man deutlich unzählige, winzige Partikel, die im Bier schwimmen. Dies sorgt dafür, dass die ansonsten vorhandene Kristallklarheit etwas eingeschränkt wird. Leichte Perlage speist einen dünnen Schaum, der schnell beinahe ganz verschwunden ist und nur an der Glaswand als Schaumküste verbleibt.

Die Nase erklärt sich durch den Bierstil – eine milde Rauchigkeit, die in Speckigkeit übergeht, aber nicht so extrem wie beispielsweise bei einem Bamberger Rauchbier. Für mich gehen Rauch und Frucht ja immer Hand in Hand, bei manchen ultrarauchigen Scotches kann man beides kaum mehr trennen. Hier riecht man auch Pfirsiche, etwas Mango, und vielleicht Birne; die Kombination ist sehr apart und, wie gesagt, nicht bedrängend oder aggressiv.

Gold Ochsen Ulmer Rauch Doppelbock Jahrgangsbier Edition 2018 Glas

Das setzt sich im Mund auch fort, sogar noch etwas hübscher. Rauch und Frucht, man muss schon überlegen, was der Eindruck jeweils ist. Die Frucht kommt hier deutlicher zum Vorschein, verdrängt den Rauch etwas, was ich gar nicht schlimm finde. Das Malz gibt eine nette Süße, die im späteren Verlauf erst durch Säure aufgefangen wird und sich so ausbalanciert. Die Textur ist cremig, das Mundgefühl voll und breit, allerdings wenig tief. Rezenz sollte man bei so einem Bier eh nicht so sehr suchen, man findet sie auch eher nicht. 9% Alkoholgehalt sind einem besonderen Bier sehr angemessen.

Der Abgang ist kurz, malzig, leicht adstringierend auf der Zungenspitze. Leider der deutlich schwächste Punkt des Biers – hier wird es etwas nichtssagend, und wenig ausdrucksstark, der Rauch ist komplett verschwunden, leichte Jasminblüteneindrücke hängen etwas nach.

Ein hübsches Bier, das mir gerade durch den sehr gemäßigten, aber immer noch charakteristischen Rauch gefällt, da wird nichts übertrieben, alles ist im Lot und schön aufeinander abgestimmt. Das trinkt sich sehr süffig und ohne übermäßige Komplexität, jedenfalls ohne jede Ecke oder Kante. Rund und stimmig – heutzutage, wo ich seit langem keine Extreme mehr in Bier suche, das höchste Kompliment, das ich machen kann. Wieder mal ein solides Stück Handwerk aus der Brauerei, die sich zu meiner Lieblingsbrauerei gemausert hat.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.

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