Bier am Freitag – Gutmann Weizenbock

Gutmann Weizenbock Titel

Ich habe Gutmann Hefeweizen einst in einem argentinischen Steakhouse in Saarbrücken für mich entdeckt – seitdem begleitet es mich, wenn ich es kriegen kann, beständig. Um so erfreuter war ich, als ich kurz vor Weihnachten 2020 eine neue Variante dieses Brauers in einem Getränkemarkt fand – den Gutmann Weizenbock. Da stellte sich mir die Frage gar nicht, ob ich den mitnehme oder nicht: Natürlich wird das eingepackt, ein paar Flaschen erstmal. Kann ja nur gut werden, dachte ich mir!

Gutmann Weizenbock

Dunkles Ocker, volltrüb, man sieht sogar kleine Hefestückchen, die aus dem fetten Bodensatz der Flasche stammen – das ist sehr typisch für Gutmann, das normale Weizen ist da sogar noch extremer. Schöner, hauptsächlich sehr feinblasiger Schaum mit einzelnen Großblasen. Es steigt eine feine, langsame Perlage auf.

Die volle, gut reife Banane kommt wuchtig in die Nase, dazu etwas Aprikose, cremig und süß wirkend, mit leichter Würze. Ein minimaler Metallton kommt dazu. Ansonsten bleibt es zurückhaltend mit typischen Hefeweizen-Gerüchen. Im Mund ist auch die Frucht dominierend, das tolle, flauschige Mundgefühl unterstützt das noch. Schön rezent, mit gelungener Süßsäure-Balance und gut eingebundenen 7,2% Alkoholgehalt. Aromatisch kommt da allerdings nicht viel nach der initialen Banane, im Gegenteil, es bleibt enttäuschend neutral. Der Abgang wirkt säuerlich-bitter, ist superextrem kurz, und klingt höchstens noch mit Metall und hefigem Getreide aus.

Insgesamt begeistert mich dieser Weizenbock überhaupt nicht. Er wirkt zwar voll, mit tollem Mundgefühl, aber dann plötzlich arg kurz und aromatisch desinteressiert, am Ende schon gelangweilt. Da trinke ich lieber das klassische Hefeweizen von Gutmann, das in jeder Beziehung besser ist.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.