Bier am Freitag – BrewDog Punk IPA

BrewDog Punk IPA Titel

Freibier, das ist ein magisches Wort. Es hat schon über den eigentlichen Wortsinn hinaus als Symbol für unerwartete Zuwendungen, unverdiente Geschenke und unentziehbare Lockung einen erweiterten Sinn bekommen. Nach der Krise will BrewDog die Stimmung wieder etwas aufhellen und bietet Freibier für alle, die es haben wollen – man registriere sich einfach, und bekommt dann in einer der BrewDog-Bars ein BrewDog Punk IPA aufs Haus. Tolle Sache! Für mich, der ich weit entfernt bin von diesen Locations in Hamburg und Berlin ist es um so schöner, dass ich mein Freibier schon bekommen habe und nun hier vorstellen kann –  das Punk IPA ist als (laut eigener Aussage) meistverkauftes Craftbier in Großbritannien und Europa vielen Bierfreunden sicherlich schon bekannt, doch nun hat es den Weg aus der Dose in die Drittelliterpfandflasche geschafft.

Brewdog Punk IPA 4er Pack

Trübung ist in letzter Zeit gern gesehen bei Bieren, hier ist das anders – kristallklar, ein helles Ocker verbirgt nichts. In meinem IPA-Glas sprudelt es vor sich hin, dass es eine wahre Freude ist, die extrem vielen ausdauernd aufsteigenden Bläschen bilden einen festen, feinblasigen Schaum. Der IPA-Freund fühlt sich direkt daheim, wenn die Nase ans Glas kommt. Sehr viel frische Hopfenfrucht, die üblichen Verdächtigen wie Grapefruit und Limette dominieren. 6 Hopfensorten werden erwähnt, aber nicht genannt, doch man kann sie ja bei BrewDog genauestens nachlesen. Die Kalthopfung zahlt sich aus, da findet sich noch unreife Ananas, knackige Orange, aber auch unter den Spitzen liegende milde Fruchtaromen, wie Honigmelone.

Im Mund explodiert das ganze dann direkt im Antrunk – Zitrusfrüchte aller Art, die man dann kaum mehr zuordnen kann. In Kombination mit der schon angesprochen hohen Karbonisierung kitzelt das Punk IPA den Gaumen und betäubt ihn sogar leicht. Eine sehr strenge, kantige Bittere entwickelt sich, ich hätte mehr als die 40 IBU vermutet. Dazu wird das Bier im Verlauf immer saurer. Die optische Klarheit ist auch sensorisch nachvollziehbar. Der Gaumen ist allerdings so strapaziert mit diesem Bier, dass es trotz aller Rezenz und Frische nach ein paar Schlucken einen Eindruck von Schaligkeit entwickelt.

BrewDog Punk IPA Glas

Der Abgang ist hauptsächlich effektvoll, sauerbitter, mildtrocken, und klingt mit einem andauernden Jasminnachhall aus. Mit 5,6% Alkoholgehalt ein vergleichsweise zurückhaltendes IPA (die modernen Brauer legen oft gern ne Schippe drauf), was mich persönlich gar nicht stört, es ist auch so genug an Körper und Kraft da. Ein „Post modern classic“? Ja, mit dieser Selbstbeschreibung kann ich leben. Man muss aggressiv-hopfenlastige Biere allerdings mögen, um sich wirklich mit dem Punk IPA anfreunden zu können – mir persönlich ist es einen Ticken zu eckig.

Brewdog Pale Ale & Punk IPA

Neben dem BrewDog Punk IPA erschien im April auch zeitgleich das nagelneue BrewDog Pale Ale, ein gelungenes Sommerbier, in der selben neuen Aufmachung – Glaspfandflasche, Vierertragerl.

Offenlegung: Ich danke BrewDog für die kosten- und bedingungslose Zusendung eines 4er-Packs dieses Biers.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.