Vom Geruch und der Farbe ähnelt der Boven’s echter Arrak aus Indonesien weißem Rum; kein Wunder, bei indonesischem Arrak ist auch Zuckerrohr, neben Reis, ein Hauptbestandteil der Basis für die Vergärung. Auch der Geschmack ist sehr rumähnlich, vielleicht mehr etwas in Richtung eines Rhum agricole – ein leichtes Zusatzaroma und eine stärkere Süße unterscheiden ihn von den typischeren, karibischen Vertretern dieser Spirituosenart. Relativ mild, nur leichtes Alkoholbrennen im Mund machen das Getränk recht schmeichlerisch; der Geruch ist aber vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, mit vielen ungewohnten Gras- und Holznoten. Insgesamt nicht wirklich sehr anziehend, nichts zum Schnuppern und Schlürfen – daher trinke ich ihn nicht pur, sondern eigentlich ausschließlich in Cocktails, wo er als Ersatz für weißen Rum oder Rhum agricole dann aber überraschend gute Dienste leisten kann, weil er eine leichte Aromenabwandlung vom gewohnten weißen Rum bietet, und einen guten Schuss Extrasüße mitbringt.
Äußerst überzeugend kommt er in einem 1924 Cocktail zur Geltung, das ist eine Melange, die gut eisgekühlt jeden Liebhaber dichter, starksüßer Sommerabendmixturen faszinieren wird.
1924 Cocktail
1½ oz Arrak (z.B. Boven’s echter Arrak)
¾ oz Fino Sherry
½ oz Maraschino-Likör
⅓ oz roter Wermut (z.B. Martini Rosso)
1 Spritzer Orangenbitter
Auf Eis rühren.
[Rezept nach ceylonarrack.com]
Bei der Flasche muss man aufpassen – die ist sehr hoch, passt also nicht in jedes Regal. Dafür ist sie dort ein Hingucker, die dreieckige Form ist wirklich außergewöhnlich.
Eine ungewöhnliche, ausgefallene Zutat für die Cocktailbar; insbesondere, wenn man gern mit weißem Rum arbeitet sehr empfehlenswert.
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