Bier am Freitag – Fürst Wallerstein Helles

Fürst Wallerstein Helles Titel

Manche Dinge muss man mit Abstand betrachten, um sie wirklich beurteilen zu können. So muss ich mir immer wieder anhören, wenn ich in der Heimat bin, dass man die Biere von Fürst Wallerstein doch eher zwiespältig betrachtet. Persönlich habe ich, bevor ich aus der Region weggezogen bin, nie Kontakt dazu gehabt, und diese Biere erst vor wenigen Jahren überhaupt probiert – und so sehe ich die Brauerei mit entspannteren Augen als die, die jahrelang nichts anderes getrunken haben. Und, das nehme ich vorweg, ich finde so ein Bier wie das Fürst Wallerstein Hell Original vielleicht auch deswegen sehr trinkbar.

Fürst Wallerstein Helles

Minimale Trübung betont das helle Goldgelb dieses Vollbiers. Sehr starke Perlage mit tausenden von kleinsten Perlchen. Hübscher, feiner Schaum mit einzelnen großen Blasen bedeckt das Bier. In der Nase wirkt es bei kühler Trinktemperatur relativ neutral, leichte Malznoten, etwas Hefe, dezenter Bitterhopfen. Leicht rostig.

Im Mund dagegen: voll, breit, cremig – ein tolles Mundgefühl. Süße und Säure sind sehr schön balanciert. Feine, zurückhaltende Hopfenherbe. Nicht ganz so rezent, wie die Optik andeutet, aber dennoch gelungen. Mild in der Aromatik, wie man es sich von einem typischen bayerischen Hellen erwartet und erwünscht. Am Ende folgt ein kurzer, feinherber Abgang ohne Auffälligkeiten.

Im Fazit: Ein sehr volles Helles, das für mich hauptsächlich über das wunderbare Mundgefühl punktet. Das ist ein idealer Erfrischer an einem gemütlichen Tag, oder als Begleiter zu einem deftigen Essen. Da nehm ich mir immer gern ein paar Fläschchen mit aus der Heimat ins Saarland.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.