Klosterbiere aus Belgien müssen ja bestimmten rechtlich-definitorischen Kriterien entsprechen, um so genannt werden zu dürfen. In Deutschland gibt es so einen Rahmen nicht – das sieht man am Kloster Hefe-Weizen, das sich einfach mit dem ansprechenden Namen und dem Mönch auf dem Etikett schmückt, dabei aber keineswegs in einem Kloster, nichtmal in einem Klosterumfeld gebraut wird, sondern schlicht und ganz säkular bei Dinkelacker in Stuttgart. Dass noch die Klosterbrauerei GmbH Metzingen als Hersteller angegeben wird, ist für mich grenzwertig, da dies nur die Verwaltung des Teils der Dinkelacker-Firma ist – Firmenstrukturen verdecken hier den Hersteller. Nun gut, wenn das Bier wenigstens was taugt?
Rein optisch brauchen wir nicht viel zu disktutieren – das ist ein ganz durch und durch typisches Hefeweizen, mit schöner Trübe, leicht blassem Sonnenblumengelb als Farbe und einer fetten Schaumentwicklung beim Eingießen, die man unter Kontrolle halten muss. Der Schaum bleibt auch erhalten und krönt das Bier lange.
Die Nase ist eine Mischung aus Würze und Süße – leicht bananig, leicht nelkig, eine runde Mischung aus den beiden bekannten Stilrichtungen. Etwas metallisches ist darunter, das mich etwas stört. Insgesamt hält sich der Geruch zurück.
Die cremige Textur im Mund sorgt erstmal für ein positives Trinkgefühl, gleich dabei ist angenehme Frische und eine gelungene Süß-Sauer-Balance, sehr wichtig für mich bei einem Weizenbier. Die Aromatik kann mit diesen Effekten nicht mithalten, sie wirkt schwach und dünn, fast schon wässrig im Verlauf. Etwas eckig und kantig wird das Kloster Hefe-Weizen dann auch noch, die Säure übernimmt am Ende etwas zu stark und kitzelt an Gaumen, Zunge und Backeninnenseiten.
Hm, im Fazit ein sauberes Bier, keine Fehler, aber auch keine echten Höhepunkte. Das trinkt sich schnell und unangestrengt weg, ist zum Essen oder in der Sommerhitze vielleicht akzeptabel, aber als Genussbier ist es schlicht zu unspannend und generisch.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin ein Fan von ihrem Hefe-Weizen!!!
Nun ist mir eben folgendes passiert:
ich öffne eine Flasche12.01.23 42014
und das schmeckt, wie „kalte Füsse“!!! Keinerlei
Kohlensäure mehr drin. Soll ich die mal dem Händler zurück geben??
Oder nur wegschütten, und mich ärgern??
Liebe Grüsse
PSD:
trinke nur dieses Bier, da es mir vorzüglich schmeckt und habe schon
einige Freunde davon überzeugt.
Hallo Herr Meyer,
ich habe hier das Bier nur verkostet und begutachtet, ich stelle es nicht her. In Ihrem Fall scheint es sich um einen Produktfehler zu handeln. Ich würde mich damit an den Händler, der Ihnen das Bier verkauft hat, wenden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und weiterhin viel Spaß mit dem Bier!