Bier am Freitag – Sierra Nevada Pale Ale

Sierra Nevada Pale Ale Titel

Ich habe mal nachgeschaut – mit dem hier vorgestellten Sierra Nevada Pale Ale bespreche ich das mittlerweile 10. Bier dieser Brauerei auf meinem Blog. Damit ist die Brauerei aus dem kalifornischen Chico, gegründet schon 1980, der Spitzenreiter der Bierliste bei mir. Das liegt unter anderem daran, dass Sierra Nevada mir dabei immens geholfen hat, die „neuen alten“ Bierstile für mich zu entdecken, aber auch daran, dass hier im Saarland die Einzelhändler, die sich auf exquisite Biere eingelassen haben, diese Marke schon von Anfang an gern im Angebot hatten. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, auch hier.

Sierra Nevada Pale Ale

Deutliche Mikropartikel stehen in der goldbraunen Flüssigkeit, was eine gewisse Trübung erzeugt. Dazu kommen ein paar Hefeflocken, die sich am Boden des Glases absetzen. Der üppige Schaum sinkt schnell in eine feinblasige Bieroberfläche zusammen.

Ich habe inzwischen eine klare Erwartung, wenn ich mir ein Pale Ale eingieße. Ich persönlich bin dabei ein Fan des klassischen Stils, viele Experimente in Überhopfung gefallen mir nicht. Das Sierra Nevada passt für mich geruchlich perfekt in den Stil, da sind deutliche, zitrusfruchtige Aromahopfentöne, Aprikose noch vielleicht, aber nicht übertrieben. Malz und Getreide riecht man, und einen leicht metallischen Ton dazu.

Auch das Mundgefühl, das ich suche, finde ich – die cremige Textur eines dosennachgereiften Ales („can conditioned“), leicht süßer Antrunk, der aber schnell in wuchtige Bittere übergeht, ohne zu kratzen. Aprikosen, Grapefruit, Sanddorn – gute Säure bildet sich im Verlauf aus, und darunter eine kräftige Würze, die dafür sorgt, dass das Bier auch Tiefe und Länge bekommt, 5,6% Alkoholgehalt helfen dabei unauffällig mit. Sehr rezent fühlt es sich an, und kitzelt leicht auf der Zunge dabei. Der Abgang ist lang, immer stärker bitterhopfig, mit leichter Adstringenz und Säureeffekten, aromatisch und voll bis zum letzten Tropfen.

Das ist das, was ich im Glas haben will, wenn ich Lust auf ein Pale Ale habe. Archetypisch, sauber, ohne Kinkerlitzchen und Übertreibereien. Sierra Nevada macht für mich mit ihrem Sortiment letztlich einfach einen Katalog, wie Bierstile auszusehen haben. Ja, manchmal will ich überrascht werden und Experimente sehen, dafür würde ich mich nicht an die Kalifornier wenden, aber für stabile Ausprägungen klassischer Art? Sierra Nevada ist das, was ich da empfehle.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.

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