Es begann alles mit aromatisiertem Vodka und Rum. Bei Rum war Vanille sehr beliebt, Captain Morgan mischte die Bude auf. Absolut produziert heute gefühlte 200 Vodka-Variationen, von ebenfalls Vanille über Himbeer bis hin zum Pfeffer. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Whiskey sich dem Drang der Kunden zu Spirituosengetränken, die nicht nach der Spirituose schmecken, aus der sie bestehen, nicht mehr entziehen konnte. Aktuell ist der zimtige Fireball der Liebling der whiskeybasierten Getränkefreunde, vor ihm war der Honig der Geschmack der Wahl, so dass fast jeder größere Hersteller von Whiskey einen solchen im Angebot hatte – auch Jack Daniel’s zog mit, und präsentierte seinen Jack Daniel’s Tennessee Honey Whiskey Liqueur.
Natürlich ist dies kein Whiskey mehr, sondern ein Likör; im Gegensatz zu vielen anderen dieser aromatisierten Whiskey-Likör-Marken empfinde ich aber sowohl Konsistenz als auch Geschmack als sehr angenehm.
Der Tennessee Honey ist nicht klebrig und dickflüssig oder übermäßig zuckrig (wie es der Jim Beam Red Stag ist, den man kaum pur trinken kann). Ich empfinde ihn tatsächlich mehr wie einen Whiskey mit Honigaroma, nicht andersherum. Old No. 7 ist an sich schon sehr süß und fruchtig, und dies wird durch das Honigaroma noch unterstützt, und Tennessee Honey bietet damit auch deutlich erkennbare Whiskeynoten zusätzlich zur Süße des Honigs, ohne dass sich eins davon streng in den Vordergrund drängen würde. Ich hätte gesagt, dass hier wilder Honig als Pate für die Aromatisierung diente, ein Anflug von dunkler Rauchigkeit hängt über allem, was genau die Rafinesse dieses Likörs ausmacht.
Ein sehr angenehmes Getränk, sowohl handwarm als auch mit Eis sehr gut trinkbar, und ich glaube, dass man damit sogar Whiskeyhasser überzeugen kann, denn alles, was viele jener Gruppe an Whiskey unangenehm finden, wurde aus dieser Mischung getilgt. Ich konnte mir allerdings lange nur schwer vorstellen, dass man Tennessee Honey auch in einem Mischgetränk unterbringt – bis ich den Northern American für mich entdeckte.
North American
2 oz Jack Daniel’s Tennessee Honey Whiskey Liqueur
1 oz of Ahornsirup
1 oz Zitronensaft
Was das Getränk selbst mit erwachsenen Menschen anstellen kann, sieht man in der Diskussion zwischen Doug und Don von Common Man Cocktails.
Die Flasche ist dieselbe, in die auch der bekannte Old No. 7 abgefüllt wird; auch das Etikettendesign orientiert sich an dieser Hauptmarke der Firma Jack Daniel’s. Ein rundum gelungenes Produkt. Die Flasche ist inzwischen fast leer – ich bin am überlegen, ob ich sie direkt ersetzen oder lieber ein anderes der Honig-Whiskey-Mischgetränke versuchen soll, wie den Wild Turkey American Honey, oder den Jim Beam Honey. Wahrscheinlich gebe ich dem wilden Honigtruthahn eine Chance.
Ein Kommentar zu “Bienenstich im Glas – Jack Daniel’s Tennessee Honey Whiskey Liqueur”