Nein, ich will mich nicht über den Staatsstreit zwischen Peru und Chile auslassen, wer nun den „echten“ Pisco herstellt, wer damit angefangen hat und wer nur kopiert. Persönlich ist mir das egal – ich mag beide Sorten.
Beim Pisco Barsol handelt es sich um einen peruanischen 100%-Quebranta–Pisco (so das Rückseitenetikett). Pisco selbst ist ein Weinbrand, hergestellt aus Trauben. Die Farbe ist glasklar, und vom Geruch könnte man ihn durchaus für einen sehr leichten, fruchtigen Brandy halten. Er ist etwas, aber wirklich nur etwas, süßlich, sehr fruchtig, mit wenig Alkoholnoten, den Mund wärmend, mit einem trockenen Nachgeschmack. Pur als Digestif gewiss sehr ansprechend, oder um ein „trou normand“ im südamerikanischen Stil zu machen. Für mich ist er hauptsächlich frische, leichte, helle und nicht allzu süße Cocktailkomponente.
Nun könnte ich hier natürlich als Cocktailrezept den Pisco Sour, das Nationalgetränk Perus, anpreisen. Doch ich mag Rezepte, die bekannten Gesichtern eine eigene, sich erstmal verrückt anhörende Note geben. Probieren Sie also mal den Mardi Gras Pisco Sour.
Mardi Gras Pisco Sour
1 oz Pisco Barsol
1 oz Bourbon (z.B. Maker’s Mark)
½ oz Süßer Wermut (z.B. Carpano Antica Formula)
½ oz Starker, abgekühlter Kaffee
¾ oz Limettensaft
1 oz Zuckersirup
3 Spritzer The Bitter Truth Celery Bitters
1 Eiweiß
Das ganze sehr sehr gut auf Eis shaken, und am Ende den Schaum mit den 3 Spritzern Selleriebitter garnieren; diese sorgen für einen interessanten Geruch beim Trinken.
Zum Gesamtpaket einer Qualitätsspirituose gehört immer auch die Präsentation, das heißt die Flasche und das Etikett. Barsol überzeugt auf voller Linie in diesem Aspekt – die Flasche ist ausgesprochen edel, mit eingelassenem Logo und sehr ansprechender Form, das Etikett lässt mich an südamerikanische Bars der 30er Jahre denken, wie man sie aus Schwarzweißfilmen kennt. Eine Präsentation, die zum Inhalt passt.
3 Kommentare zu „Südamerika ist nicht nur Rum – Pisco Barsol Primero Quebranta“