Selbst, wenn man das Sierra Nevada Stout gegen das helle Sonnenlich hält: Kein Strahl schafft es durch die pechschwarze Flüssigkeit. Nur Reflexe am Boden des Glases deuten an, dass dieses Stout eigentlich „nur“ dunkelbraun ist. Eine cremige Schaumkrone bildet ein spannendes Kontrastprogramm dazu.
Kurz geschnuppert, und schon erkannt: Der typisch malzig-metallische Geruch eines Stouts, ganz leicht eine mulchig-würzige Komponente, Pferdestall könnte man sagen. Feinperlig blubbert es nur dezent vor sich hin, wenn man das Glas schwenkt. Im Mund gibt es dann eine dichte Schwade von Röstaromen, malzig-süß, aber auch eine klar schmeckbare deftige Hopfennote, die für die angenehme Bitterkeit im Rachen und im Nachgang sorgt und sich schön gegen die Süße des Malz durchsetzt. Gut gekühlt ist dieses Stout auch ein wunderbarer Durstlöscher, und passt zu deftigem Essen. Fein, aber nicht aufdringlich, und mit 5,8 Volumenprozent auch nicht übermäßig stark.
Die Flasche ist etwas gedrungen, aber nicht zu „fancy“ für ein Bier, mit einem schön gestalteten Etikett, das wohl die Lagerhäuser der Firma, hübsch umrahmt von Gersten- und Hopfendolden. Auf dem Kronkorken steht, dass man einen Flaschenöffner benutzen soll – drehverschlussverwöhnten Amerikanern erspart das vielleicht ein paar Handflächenwunden.
Und da sage noch einer, die Amis könnten kein Bier brauen! Dieser kalifornische Hersteller gehört inzwischen zu meinen Lieblingsbierbrauern, hochqualitative Produkte, naturnah hergestellt.
Ein Kommentar zu “Dunkle Farbe, helle Seele – Sierra Nevada Stout”