Bier am Freitag – Bitburger/Sierra Nevada Triple Hop’d Lager

Bitburger/Sierra Nevada Triple Hop'd Lager Titel

Beim Schlendern durch den Supermarkt sprang es mir ins Auge – das Bitburger/Sierra Nevada Triple Hop’d Lager. Immer wieder passiert mir das in letzter Zeit, wir leben in einer großartigen Zeit für innovative Bierprojekte. Sierra Nevada liegt mir am Herzen, mein erstes echtes hopfenlastiges Craftbier stammte von dieser US-amerikanischen Brauerei. Bitburger weniger, mit Fernsehbieren konnte ich nie etwas anfangen. Spannend, dass zwei so ungleiche Bierpartner in einem Boot ein dreifach gehopftes Lager herausbringen. Mit 5,8% Alkoholgehalt und in einer hübsch gestalteten Dose, die sowohl vom typischen Sierra-Nevada-Stil als auch dem der bekannten Bitburger-Dosen geprägt ist, landet es nun in meinem Glas; die Dose ist ein ideales Transport- und Aufbewahrungsbehältnis, aber trinken sollte man trotzdem immer aus einem Glas.

Bitburger/Sierra Nevada Triple Hop’d Lager

Leichte Trübung, die die das Safrangelb nur noch weiter unterstützt. Man erkennt die leichte Perlage kaum, sie besteht aus winzigen, schnell aufsteigenden Bläschen. Der Schaum ist eher dünn, feinblasig, kurzlebig. Die Nase ist, erwartungsgemäß, sehr hopfig, säuerlich, grapefruitig, limettig – die dafür zuständigen Aromahopfen Cascade, Centennial und Chinook kennt der geneigte Craftbierfreund inzwischen sehr gut. Eine gewisse marmeladige Süße liegt darunter.

Im Mund spürt man, dass man hier doch kein Ale, was die Nase vielleicht vermuten lassen mochte, vor sich hat. Der Antrunk ist trocken, kantig, sehr vom Hopfen dominiert, neben den Aromahopfen auch der immer gern beworbene Bitburger Siegelhopfen als reiner Bitterhopfen. Im gesamten Verlauf bleibt die Eckigkeit vorhanden, eine unterschwellige Süße kämpft mit einer Säure und Bittere, die immer die Oberhand haben. Eine leichte Fruchtigkeit entsteht, gegen Ende kommt der Lagercharakter immer weiter voran; man erwartet irgendwie etwas mehr Körper, das wäre aber kaum stiltypisch. Der Abgang ist mittellang, sehr blumig-fruchtig, immer noch hopfenorientiert. Knackige Bittere saugt einem etwas die Spucke aus dem Mund. Rezenz ist initial vorhanden, allerdings findet sich auch eine gewisse Stumpfheit im Verlauf.

Mir kommt es wie ein Crossover-Bier vor: Nicht nur der deutsch-amerikanische Zusammenarbeit wegen, sondern auch wegen der Lager-Pale-Ale-Fusion. Eine interessante Sache, das Bier kann man sehr gut zu einer fettigen Käsepizza trinken, da passt es wunderbar. Alleinstehend als Genussbier bleibt es mir persönlich aber irgendwie zu stumpf und unbalanciert.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.