Ich habe vor einiger Zeit einige Artikel begonnen, die ich aus irgendwelchen Gründen nie veröffentlicht hatte – es kam immer was anderes, interessanteres dazwischen. Diese hole ich nun Stück für Stück aus der Versenkung, und zeige sie nun. Ich überarbeite sie teilweise, aber an den Fotos erkennt man, dass sie aus einer früheren Schaffensphase stammen; ich bitte, die Qualität der Fotos zu entschuldigen. Für manche Produkte frische ich die Bilder auf, wenn ich meine, dass es sich lohnt, weil das Produkt so gut ist, dass ich es nochmal ins Glas hole.
Es ist schon eine tolle Sache, dass man heutzutage durch relativ normale Supermärkte schlendern kann, und sehr oft eine ganze Reihe von spannenden Bieren in den Regalen sieht. Vor 5 Jahren war das alles, was ich gerade besonders bei vielen Edekas in der Saarbrücker Gegend erlebe, völlig undenkbar. So ist es dann ganz selbstverständlich, dass man sich als kleines Feierabendbier halt keines der großen, neutral schmeckenden Fernsehbiere holt, sondern beispielsweise das Stone Go To IPA. Über die Dose als idealer Aufbewahrungscontainer für Bier habe ich bereits oft genug geredet, Stone Brewing zieht das Konzept stringent durch.
Passend zum Dosendesign ist das Bier sonnenblumengelb, leicht blass, nur leicht opalisierend. Schaum hält sich in Grenzen; Perlage ist aber auch nach einigen Minuten noch vorhanden. Der Geruch ist von Anfang an extrem fruchtig, sehr hopfig, das „Hop Bursting“ (ist das ein Synonym für Kaltstopfen?) hat offensichtlich gut funktioniert, der Hopfen explodiert geradezu. Da scheint mir aber gleichzeitig auch ein kleiner Fehlton nach Plastik zu sein.
Stone-typisch ist das Go To IPA sehr bitter schon im Antrunk, leicht im Körper, aromatisch-hopfenlastig. Ausgeprägte Zitronenschale, auch hier aber der kleine Plastik-Fehlton. Sehr frisch und rezent. Im Abgang bleibt es bitter, trocken, mitellang mit einigen Hopfenaromen, die lange nachklingen. Ein leichtes IPA mit 4,7% (daher wird das Bier auch als Session IPA gekennzeichnet) für Zwischendurch, mir fehlt etwas Volumen, aber sonst? Das trinkt sich gut, wenn man auf diese Art des Biers steht. Wie bei den meisten Stone-Bieren ist die Drinkability sehr gut, man darf hier keine Komplexitätsbombe erwarten, aber das ist ja auch nicht der Sinn hinter solch einem Bier.