Ein durchdringendes Vanille-Aroma steigt einem direkt in die Nase, wenn man den Korken von einer Flasche Woodford Reserve Kentucky Straight Bourbon Whiskey zieht. Sehr zart, und gleichzeitig fast ein bisschen fruchtig. Und im Mund zeigt sich, wie weich ein Whiskey sein kann. Der Bourbon legt sich wie eine Kaschmir-Wolldecke in den Mundraum, kuschlig und warm. Der Abgang zeigt dann die Volumenprozente schon, aber auch hier ist der Woodford Reserve zurückhaltend, und komplettiert den sonst fast zu femininen Geschmackseindruck mit einer maskulinen Schärfe, die am Ende durch eine nussige Note abgeschlossen wird.
Im Regal macht sich die Flasche natürlich auch toll. Sehr zeigefreudig dient nur ein winziges Etikett mit aufgedruckter Batch- und Fassnummer, sowie ein dezentes Labelling als Feigenblatt – die glorreiche Farbe strahlt für sich in der schmalen, extravaganten Flasche.
Insgesamt also eher ein Feingeist unter den Bourbons, und entsprechend muss man ihn einsetzen. Der Woodford Reserve hat es schwer gegen grobe Cocktailzutaten, er ist mehr ein Snooker- als ein Rugby-Spieler. Doch gerade seine heftige Vanille macht ihn perfekt für zum Beispiel einen Kentucky Buck.
Kentucky Buck
2 oz Woodford Reserve Kentucky Straight Bourbon Whiskey
¾ oz Limettensaft
½ oz Zuckersirup
1 gemuddelte Erdbeere
2 Spritzer Celery Bitters
…und das ganze aufgießen mit einem Schuss Ginger Beer.
Der Woodford Reserve ist auch der klassisch verwendete Bourbon für einen der ikonischsten Cocktails Amerikas überhaupt: den Mint Julep. Wer einen davon machen will, stilgerecht in einem Silberbecher serviert, sollte zumindest diesen Whiskey in die engere Wahl einbeziehen.
Wenn man einen weichen Bourbon sucht, vielleicht als Geschenk, kann man mit dem Woodford Reserve nichts falsch machen. Er ist oft in Supermärkten erhältlich, zu moderaten Preisen für die gelieferte Qualität.
Ein Kommentar zu “Linus‘ Kuscheldecke kann nicht flauschiger sein – Woodford Reserve Kentucky Straight Bourbon Whiskey”