Vodka Cocktails will never teach you anything.
Ted Haigh schrieb das in seinem Buch über vergessene Cocktails. In der Tat – in einer Bar gibt es außer Mineralwasser wahrscheinlich keine langweiligere Zutat als Vodka. Geschmacksarm und meist in Cocktails verwendet, die Alkoholbums kriegen sollen, bei denen man den Alkohol aber nicht rausschmecken soll – gähn.
Für mich ist Smirnoff, eine amerikanische Marke, die ihren russischen Namen 1939 von einem alten russischen Hersteller kaufte, eine Marke der Wahl – woran es genau liegt, kann ich nicht wirklich erklären, vielleicht ist es einfach das, dass mich die Aufmachung der Marke am meisten anspricht, auch wenn das oberflächlich klingt – doch das passt wunderbar zu einem oberflächlichen Getränk, oder?
Nun braucht aber der geneigte Cocktailmixer eben eine Flasche davon für diverse halbklassische Cocktails, und für einige moderne, neue Klassiker, wie den Cosmopolitan – bekannt geworden durch „Sex & The City“, und ein sehr angenehmes, frisches Getränk. Vodka und Cranberry sind aber auch neben diesem allgegenwärtigen Drink eine tolle Combo; in Longdrinkform mit viel Eis ist der Woo Woo ein toller Sommerdrink. Wer könnte außerdem schon einem Getränk mit einem so sinnlichen Namen widerstehen?
Woo Woo
1½ oz Vodka (z.B. Smirnoff Red Label)
1½ oz Pfirsichlikör
3½ oz Cranberrysaft
[Rezept nach unbekannt]
Bei nicht-aromatisierten Vodkas ist es meiner Meinung nach relativ egal, welche Marke man nimmt. Absolut, Smirnoff, Russian Standard, Grey Goose… sie schmecken alle für den in Vodkaverkostung ungeübten Gaumen praktisch identisch, und zwar nach nichts außer Alkohol. Für Profis ist es wohl auch eher die Konsistenz, die wichtig ist.
Schön ist die Literflasche auf jeden Fall, mit eingelassenem Schriftzug an der Seite.
Unter diese Preiskategorie sollte man aber wirklich nicht gehen. Denn die Billigpräsidenten wie Jelzin, Gorbatschow und andere Supermarktvodkas schmecken dann halt doch nach etwas – nach grausigen Fuselstoffen, Schmieröl und Scheibenklar. Da lobe ich mir dann doch das angenehme Nichtssagen des Smirnoff.
Nachtrag: Nachdem ich diese Rezension von Amazon hierher übertragen habe, fällt mir auf, wie arrogant das ganze gegenüber einer Spirituose geschrieben ist, vor allem, da ich mich ehrlicherweise noch kaum mit Vodka beschäftigt habe und als Schnapsblogger etwas offener sein sollte. Zum Ausgleich steht nun eine frische Flasche Grasovka Bison Vodka in meinem Regal, um neben den westlichen, hauptsächlich auf Non-Geschmack ausgerichteten Weizenvodkas auch mal einem polnischen Roggenvodka eine Chance zu geben. Vielleicht werde ich dann, wie schon so oft, noch eines besseren belehrt!
3 Kommentare zu „Auf die russisch-amerikanische Freundschaft – Smirnoff Vodka“