Bier am Freitag – Zum WØL BrauArt Du Geila! New England IPA

Zum WØL BrauArt Du Geila! New England IPA Titel

Seit 2021 in der Mainzer Straße in Saarbrücken? Ich musste wirklich grübeln, wieso eine Brauerei in Saarbrücken komplett unter meinem Radar fliegen konnte, noch dazu an einem Ort, an dem ich nun wirklich oft vorbeikomme. Doch Martin Rolshausen, ein alter Bier-Freund, hat mir dann mit seinem Interview bei hopfenhelden.de tatsächlich die Details geliefert, die mir gefehlt haben – ich käue das nun hier nicht wieder, sondern verweise einfach auf den Artikel dort. Wie auch immer: wir reden heute über das Zum WØL BrauArt Du Geila! New England IPA. Der Name spielt auf einen mundartlichen Spruch an, mit dem man sich hier selbst (mehr oder weniger ironisch gemeint) auf den Rücken klopft, „Saarbrigge, du geila!“. Die Gestaltung des Etiketts zeigt unter anderem die Alte Brücke, die Schloss und Staatstheater heute als Fußgängerbrücke über die Saar verbindet, in einem sympathischen Grafitti-Stil. Das Bier selbst ist ein NEIPA, klassisch mit Hafer hazy gemacht, dazu die Hopfensorten Sabro, Simcoe, Citra, Bru-1 und Idaho 7.

Zum WØL BrauArt Du Geila! New England IPA

Beim Eingießen entsteht durch die Hefe ein sehr hübsch anzusehender, opalisierender Effekt mit leichter Schlierenbildung, der sich durch die Volltrübe und die kräftige Safranfarbe deutlich abzeichnet. Der Schaum ist stark, großblasig und bleibt eine ganze Weile erhalten.

Sehr fruchtig ist der erste Schnuppereindruck, extrem sogar, würde ich sagen, voller Aromen von Guave, Zuckerrohrsaft, Granatapfel und Grapefruit, und auch milderen Anflügen von Litschi, Pfirsich und Mango. Selten hatte ich bisher ein Bier, an dem ich so lange und gerne rieche, wirklich wunderbar.

Die Textur des Zum WØL BrauArt Du Geila! ist spannend, trifft genau einen guten Punkt zwischen Kauigkeit und rezenter Frische, man meint fast, auf einer Blubberansammlung herumzulutschen. Das prickelt angenehm, hat aber dennoch genug Breite und Tiefe, um nicht kantig zu werden. Die Aromen transportieren sich gut von der Nase an den Gaumen, natürlich viel herber und säuerlicher, aber nicht weniger angenehm. 6,0% Alkoholgehalt passen gut rein, geben auch etwas Kraft und Volumen. Der Abgang ist lang, fast schon minzig frisch, schon deutlich bitter, wie es vom Stil her sein soll. Der Nachhall klingt lange mit fruchtig-Blumen Noten nach, hinterlässt am Ende ein sauberes Mundgefühl.

Ich muss sagen, ich bin kein Extremfan des NEIPA als Stil, aber beim Zum WØL BrauArt Du Geila! gefällt mir das sehr. Sauber, rund, hocharomatisch, knackig und frisch, aber gut integriert und handwerklich top gemacht. Mehr davon, bitte!

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.

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