Neulich bin ich schonmal drauf hereingefallen: die Tücken der Sprachen. Beim vorliegenden Bier könnte man den Namen, Duvel Tripel Hop Cashmere Belgian IPA, durchaus so lesen, dass dreifach speziell gehopft wurde („triple hopped“), manche andere Biere präsentieren sich so, um drei ausgewählte Hopfensorten zu betonen. Doch hier muss man das ganz leicht anders verstehen, es handelt sich um ein belgisches IPA mit 9,5% Alkoholgehalt, das Cashmere als dritte, besondere Hopfensorte einsetzt, die sonst im Duvel-Standardprodukt nicht vorkommt; man hat also schon drei Hopfensorten, die zwei normalen plus den Cashmere. Irgendwie verwirrend und doch nicht, aber letztlich bin ich eh wahrscheinlich der einzige auf der Welt, der so verkopfte Gedanken überhaupt hegt, wenn er sich ein Starkbier aufmacht und eingießt. Ja, es ist schlimm, darum biegen wir jetzt einfach in die Praxis ab.
Volltrüb mit einem stumpfen Kupferton, durch den man die Perlage nur bei genauem Hinsehen erkennen kann. Der beim Eingießen sehr fluffig sich aufbauende Schaum ist grobblasig und fällt entsprechend nach kurzer Zeit deutlich zusammen, bleibt aber einen halben Zentimeter dick doch eine Weile erhalten.
In der Nase findet der Hopfenfreund tatsächlich eine interessante, nicht wirklich gewöhnliche Mischung für ein IPA – typische Zitrusnoten mit klarem bitteren Zestencharakter ist man ja noch gewöhnt, aber die süßen Fruchtaspekte, die hier eigentlich erstere dominieren, sind fein zu riechen und gefallen – Melone und Pfirsich, da ist man gespannt, wie das schmeckt; insbesondere, weil man darunter noch einen deutlichen gerstigen Biercharakter findet, der sich gut in das ganze integriert.
Am Gaumen zischt erstmal die Rezenz, das prickelt angenehm und die sehr ausgeprägte Säure unterstützt das – man hat fast den Eindruck, dass hier ein guter Schuss Zitronensaft drin wäre (was natürlich nicht der Fall ist). Im Verlauf entgeht man der IPA-Bittere dann nicht, das wirkt sogar fast etwas kantig, gerade in der Kombination mit der Säure, ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob mir das so gefällt, vor allem, weil der Körper eher dünn und schmal wirkt. Der Alkoholgehalt von 9,5% ist nur mäßig integriert, man schmeckt ihn störend heraus. Das Mundgefühl begeistert mich überhaupt nicht, da entsteht ein stark astringierender und gleichzeitig übersüßter Eindruck. Der Abgang ist kurz, mildwürzig, erkennbar salzig, und lebt dann nur noch von Zitrone.
Das Bier funktioniert für mich schlicht gar nicht. Das Hopfenexperiment mag interessant gedacht sein, aber irgendeine der Komponenten spielt nicht mit und durchkreuzt alles. Ich trinke das Glas ohne viel Gusto aus, aber habe keinerlei Lust, eine zweite Flasche davon zu probieren. Da ist mir das „normale“ Duvel doch sehr viel lieber.

Entweder stimmte mit deiner Flasche Etwas absolut nicht… oder ???
Denn ddas Bier ist Oberhammer und natürlich sonnengelb im Glas und nicht so bernsteinbraun.
Ich ttrinke es gerade in der 2025er Version/Charge.