Die erste Flasche des Uerige Doppelsticke habe ich durch einen netten Menschen in der Facebookgruppe um Craftbier im deutschsprachigen Raum erhalten – er schickte sie mir aus Düsseldorf. In der Zwischenzeit, gut ein dreiviertel Jahr später, habe ich in der kleinen aber feinen Craftbierabteilung meines Real-Supermarkts doch tatsächlich auch die markante Bügelflasche entdecken können – wenn auch mit einem anderen Etikett -, und natürlich mehrfach zugeschlagen. Ein besonderes Bier; warum gefällt es mir so gut?
Farblich ein dunkles Alt, schokoladenbraun, komplett blickdicht und trüb, mit hellbrauner Crema und leichter, aber erkennbarer Perlage. Der Geruch ist sehr aromatisch und stark, mit vielen Eindrücken von Hefe, Kakao, Mango, Papaya, und interessanterweise sogar einer Würzigkeit, die mich Maggi-Würze erinnert.
Die Vielschichtigkeit geht im Mund weiter – Das Doppelsticke ist sehr dicht und voluminös, im Antrunk weich, es entwickelt sich aber schnell eine wuchtige Bittere. Die soßig-würzigen Komponenten übernehmen die Show und kämpfen gegen die schokoladig-süßen Noten. Es erinnert im Mundgefühl mehr an ein fettes Stout als an ein dünneres Alt, wie Diebels. 8,5% sorgen für Power, „Starkbier“ steht entsprechend auf dem Rücketikett. Nur mittlere Rezenz, diese hauptsächlich auch wegen der effektiven Säure. Ich denke beim Trinken an Malz, Kastanien, Holz und Herbstwald. Der Abgang ist schließlich sehr trocken, hefig und fett, sehr lang, sehr malzig und bitter. Süßlich und dabei trotzdem etwas eckig.
Ein besonderes Bier, wird nicht mein Lieblingsalt, einfach weil es schon extrem wuchtig wird und deutlich hin zum Stout tendiert, aber dennoch etwas für eine besondere Angelegenheit!