Es sollte eine kleine Abwechslung werden vom sonst üblichen Crémant, den die etwas damenlastige, unregelmäßig stattfindende Runde am Feierabend im Büro als Ausklang vom Alltag sonst so trinkt. Auf die Dauer ist dieser französische Sekt halt etwas langweilig; mit dem nagelneu erschienenen wein-basierten Aperitiv aus dem Hause Martini wollte ich etwas Schwung und mediterranes Flair injizieren. Um es kurz zu machen – es war ein spektakulärer Erfolg, die Damen haben ein neues Lieblingsgetränk. Was macht ihn aus, den Martini Fiero?
Schon allein die Farbe! Dunkles rubinrot, mit einem Touch von violett. Der Geruch wirkt bitter und fruchtig, nach Grapefruit. Erinnert mich stark an Aperol. Da ist noch eine klare Note von Hubba-Bubba-Kaugummi, Himbeeren und Erdbeeren.
Im puren Zustand ist der Geschmack dann aber doch anders als Aperol – der Fiero ist sauer, auch hier Grapefruitsaft, etwas -schale vielleicht noch. Nur mild bitter, er wirkt irgendwie, als wäre Kohlensäure darin. Das gibt ihm eine schöne Frische. Wirklich apart! Eine unterschwellige Kräuternote, etwas Meersalz und zum Schluss noch ein Überbleibsel des verwendeten Weins. 14,4% Alkoholgehalt spürt man kein bisschen, was ihn zu einem sehr gefährlichen Getränk macht – äußerst süffig und rund. Der Abgang ist eher süßlich, überraschend lang für einen derartigen Aperitiv, und leicht kribblig auf der Zunge.
Ich bin normalerweise, was Cocktails angeht, recht anspruchsvoll und gebe mich selten mit den meist etwas simpel angelegten Rezepten, die die Hersteller von Spirituosen für ihre Produkte angeben, zufrieden; es muss meist etwas extravaganter sein. Beim Martini Fiero allerdings muss ich doch ganz banal die Empfehlung des Herstellers wiederkäuen: Das Fiero Tonic ist so perfekt, wie ein Longdrink nur sein kann. Leicht, frisch und doch mit ordentlicher Wucht, so dass er nicht langweilig wird. Die Vermischung mit Tonic Water sorgt auch dafür, dass der Alkoholgehalt dieses Drinks mit rund 7% einen sehr genehmen After-Work-Level erreicht – in etwa wie ein Bier, deutlich weniger als ein Crémant.
Fiero Tonic
Ein Glas mit Eis füllen.
Zur Hälfte mit Martini Fiero befüllen.
Aufgießen mit Tonic Water (z.B. Fever Tree Mediterranean Tonic).
Leicht umrühren.
[Rezept nach Martini & Rossi]
Ich glaube nicht daran, dass es Getränke gibt, die nur von Männern getrunken werden und andere, die nur von Frauen getrunken werden. Der Martini Fiero kommt sehr gut an bei beiden Geschlechtern, und wird damit weiterhin bei uns auf absehbare Zeit das Getränk der Wahl sein, wenn es darum geht, nach einem langen oder auch einem langweiligen Arbeitstag den Feierabend einzuläuten.
Ein Kommentar zu “Kurz und bündig – Martini Fiero”