Ich habe seit einiger Zeit dunkles Bier als Durstlöscher im Biergarten für mich entdeckt – so ein dunkles Hefeweizen beispielsweise möchte ich nicht mehr missen, und immer mehr Lokalitäten bieten entsprechendes auch an. Für manche Konsumenten gelten dunkle Biere aber noch grundsätzlich als süß, schwer und eher ein Weihnachtsgetränk denn etwas für den heißen Sommer – das Maisel & Friends Choco Porter kommt genau passend zu einem Zeitpunkt auf den breiten Markt, um dieses Vorurteil zu wiederlegen.
Farblich ähnelt das Choco Porter der Flasche, in der es enthalten ist – tiefdunkelbraun, nicht ganz blickdicht, mit rostroten Reflexen. Mittlere Perlage, leicht beigefarbener Schaum ohne lange Lebensdauer.
Der Geruch ist deutlich rauchig, vielleicht sogar ein Hauch von Räucherspeck. Sehr getreidig-malzig und würzig, mit Brotkrustennoten. Etwas stallig. Geschmacklich erinnert das Choco Porter mich durchaus auch etwas an ein dezentes Rauchbier, eigentlich sogar mehr als an ein typisch britisches Porter. Sehr malzig, gemahlener Kaffee, verbranntes Grillfleisch, kaum etwas, das an die namensgebenden Schokolade erinnert. Milde Süße kombiniert mit ansprechender Rezenz und leichtem Körper – gut gekühlt angenehm erfrischend. 6,5% sind ohne Mangel eingebunden.
Der Abgang ist sehr kurz, dann doch nussig-bitterer als erwartet dank 22 IBU, ansonst aber etwas undefiniert – ein leichter Rauchnachhall bleibt, schafft es aber nicht, über den schon fast enttäuschenden Minimalismus dieses Abgangs wegzuhelfen. Dennoch: Wie bei praktisch allen Bieren von Maisel & Friends bekommt man hier ein sehr rundes, ausgewogenes und unterhaltsames Bier, das in meinem Kühlschrank als Basisbier zur Hilfe bei dunklen Gelüsten immer einen Platz finden wird.
Offenlegung: Ich danke Maisel & Friends für die kostenlose, unaufgeforderte Zusendung von drei Flaschen des Choco Porter.
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