Der Name verspricht nicht zuviel: Beim Vorbeilaufen am Getränkeregal im Feinkostmarkt blieben meine Augen an einer Flasche hängen, und der Name Fentimans Curiosity Cola machte mich in der Tat neugierig. Hübsch aufgemacht ist die schöne 275ml-Flasche mit Schraubverschluss und einem Retro-Etikett auf jeden Fall schonmal.
Optisch unterscheidet sich die Cola selbst nicht von den großen amerikanischen Cola-Marken wie CocaCola oder Pepsi. Der Geruch ist dann aber schon eine Offenbarung: Zimt, Vanille, Nelken. Im Mund dann ein angenehmer Ingwergeschmack, aber mehr der von Ginger Ale als Ginger Beer – mehr die süße Ingwerinterpretation als die scharfe also. Die Curiosity Cola ist recht süß, aber nicht pappsüß wie CocaCola, sie hinterlässt kein klebriges Gefühl am Gaumen. Eine milde Säure und leichte Würze entsteht vielleicht durch die schwache Fermentierung der Inhaltsstoffe: Das ist das „botanically brewed“, das auf dem Etikett und im Glas der Flasche selbst angepriesen wird. Mit 50kcal pro 100ml schlägt das Getränk auf der Kalorienwaage zu Buche.
Gut gekühlt empfinde ich die Fentimans Curiosity Cola als sehr erfrischend – „full-bodied“ ist nicht zuviel versprochen. Auch der angenehme Kohlensäuregehalt, nicht übertrieben und nicht zuwenig, ist perfekt eingependelt, so dass sie gut pur zu trinken ist. Allerdings überlegt man sich beim Preis von rund 2,50€ für diese kleine Flasche schon, ob man so ein teures Getränk wirklich als Durstlöscher runterstürzen will.
Natürlich ist diese Cola daher für mich vor allem als Cocktailzutat ein Traum. Statt dem altbekannten Jacky-Cola versuche ich mal hier meinen eigenen Twist auf einen alten Klassiker – man vergebe mir den sperrigen Namen.
The Curious Incident of Mr Daniel in the Night-Time
3 oz Fentimans Curiosity Cola
2 oz Jack Daniel’s Single Barrel Select Tennessee Whiskey
1 Spritzer Jerry Thomas‘ Own Decanter Bitters
3 große Blätter Minze
Den Whiskey mit dem Bitter und den Minzblättern gut auf Eis shaken, dann im Glas mit der Cola aufgießen.
[Rezept nach unbekannt]
Die süße Cola geht mit dem milden Jack Daniel’s Single Barrel eine sehr harmonische, runde Beziehung ein. Die Minze gibt einen kleinen Frischekick in die vanillig-cremige Mixtur.
Wie gesagt, für den alltäglichen Einsatz ist diese Spezialitätencola bei weitem zu teuer. Für Mixgetränke dafür brilliant, und wenn man mal wissen will, wie gut Cola schmecken kann, wenn sie mit Liebe zum Detail hergestellt wird statt in 100-Hektoliter-Stahltanks.