In den Irish Pubs meiner Studentenzeit gab es zwei Typen von Trinkern. Die einen, die sich das malzig-süße Guinness runterstürzten, und die, die mit dieser Art Bier nichts anfangen konnten, aber trotzdem ein bisschen Suff gebrauchen konnten. Letztere, zu denen ich meist gehörte, wandten sich oft dem irischen Apfelschaumwein, genannt Cider, zu. Abgesehen vom schlimmen Sodbrennen am nächsten Tag, wenn man mal eineinhalb Liter davon weggezogen hat, empfand ich das Getränk als sehr verträglich und weniger katerig als Bier.
Bei uns im Saarland ist man mehr frankophil veranlagt, der französische Cidre aus der Normandie ist daher vielen vielleicht eher ein Begriff, aber mit der britischen Variante natürlich eng verwandt. Auch der saarländische Viez gehört in diese Gruppe von leicht fermentierten Apfelgetränken mit oder ohne Kohlensäure.
Allen diesen Getränken, auch denen aus meiner Erinnerung, hat der Bulmers Original Cider eins voraus: Er ist sehr angenehm mild. Zurückhaltende, nur leicht schmeckbare Säure, zusammen mit der feinen, wirksamen Perlage, ergibt ein süßes, aber nicht übersüßes, Mundgefühl, das trotzdem üppig nach Apfel schmeckt. Die Schaumkrone direkt nach dem Eingießen ist fett, und bleibt überraschend lange erhalten. Über die herrliche Farbe lasse ich mich nicht aus, da sie durch Farbstoffe (unter anderem das etwas problematische Cochenillerot A) entsteht.
Gut gekühlt ist der Bulmers Original Cider ein wunderbarer Begleiter zum Essen, oder erfrischt als Sommergetränk ganz hervorragend – wenn man auf die viereinhalb Volumenprozent Alkohol achtet, die man praktisch überhaupt nicht herausschmeckt. Bulmers stellt auch noch eine Reihe von anderen Cider-Getränken her, vom Birnencider bis hin zum Blutorangencider. Das eine oder andere davon werde ich mir bestimmt noch mal in den Kühlschrank legen, für die ganz heißen Tage… oder Nächte.