Wenn man so eine Purito in der Hand hält, ist es schon ein gutes Gefühl: Ein wunderbar würzig-frischer Kaltgeruch, sehr weich und nachgiebig, eine strahlend hellbraune Farbe. Die Banderole ist reduktionistisch einfach in Rot mit weißer Schrift. Die Packung ist hübsch gestaltet, am unteren Ende verschließt das bekannte grüne kubanische Herkunftssiegel (auch auf kubanischem Rum zu finden) die kleine Schiebeschachtel.
Und auch nach dem Anzünden der vorgeschnittenen Zigarren schwelgt man erstmal im Genuss. Sehr hell und dabei zurückhaltend würzig, klare Tabakaromen, leicht süß und cremig. Gutes Rauchvolumen.
Puritos sind von der Größe her in der Länge ca. 115 mm, das Ringmaß ist aber recht klein. Meine Erfahrung, die durchaus begrenzt ist, deutet aber darauf hin, dass ein kleines Ringmaß eher zu stärkeren, aggressiveren Geschmackserlebnissen führt.
Und so setzt auch tatsächlich bald eine gewisse Ernüchterung ein. Mir ist die Zigarre beim normalen Rauchen dreimal ausgegangen. Der Zugwiderstand war mir deutlich zu leicht, was sich schon durch die Drucknachgiebigkeit beim Tasten angedeutet hat. In der zweiten Hälfte verliert sich die Milde komplett und wird durch eine recht scharfe, pfeffrige Kante ersetzt, da macht das Rauchen nur noch wenig Spaß.
Eine knappe Viertelstunde hat man Vergnügen an dieser Zigarre, man sollte nur zügig an ihr ziehen und sie nach der Hälfte ausgehen lassen. Auch wenn sie den magischen Ruf ihres Namens und ihres Herkunftsorts hat: Selbst für den durchaus mäßigen Preis von 1€ pro Stück bekommt man doch besseres aus Nicaragua oder der Dominikanischen Republik. Kuba ist halt dann doch kein Wunderland.