Die Bügelflasche des Glossnerbräu Neumarkter Bio-Gold macht leise „plopp“ und gibt ihren safran-kupferfarbenen Inhalt gemächlich ins Verkostungsglas. Schon direkt beim Eingießen hält sich die Schaumbildung in Grenzen – und schnell ist auch dieses Bisschen an Schaum verschwunden. Trotzdem gibt das untergärige Bier immer kleine Bläschen von sich, die dafür sorgen, dass das Getränk nicht abgestanden schmeckt.
Geruchlich muss man schon die Nase tief ins Glas stecken und schwer Luft holen, um das Bier wahrzunehmen – da ist praktisch nichts da; das kann schon etwas enttäuschen. Dafür holt der Geschmack, fein, sehr angenehm würzig, nur leicht hopfig und etwas malzig, so einiges wieder heraus: Ein erfrischendes Vollbier nach bayerischer Art, sehr typisch und aromatisch. Man muss es aber kalt und schnell trinken. Mit zunehmender Stehdauer wird es überraschend zügig schal. Dann geht die Erfrischungswirkung auch dahin.
5,1% Alkoholgehalt ist wohl Standard, die Herstellungsweise nicht: Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Neumarkter Bio-Gold um ein ökologisch achtsam hergestelltes Bier. Nach dem Reinheitsgebot mit deutschem Siegelhopfen und Malz gebraut, ist das Rücketikett mit einem EU-Bio-Logo verziert. Bis auf den Bügel ist sonst auch nicht viel außergewöhnliches an dieser Flasche.
Ein Bier, das, wenn sehr kalt serviert, wunderbar zur Erfrischung im Garten, oder zu einem leichten Essen getrunken werden kann. Für den Gourmet allerdings ist trotz der Bio-Herstellung kaum etwas vorhanden, was Begeisterungsstürme auslösen könnte – dazu ist es viel zu konventionell, unspannend und gewöhnlich. Ich werde es trotzdem weiterhin öfters trinken, denn als Alltagsbier taugt es, und man muss so nicht die Industrieplörre der großen Hersteller saufen.
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