Bier am Freitag – Kehrwieder Dominica Double Dry Hopped Pale Ale

Kehrwieder Dominica Double Dry Hopped Pale Ale Titel

Die kleinen Antillen sind weiterhin so ein kleines Sehnsuchtsziel von mir. Ich habe Guadeloupe besucht, und das hat mich darin bestärkt, dass die anderen Inseln im Archipel sicher auch einen Besuch wert wären. Wäre da nicht meine extrem ausgeprägte Neigung zur Seekrankheit, würde ich das sogar mit dem Boot machen. Auf dem südlichen Teil der Route lägen dann Trinidad, Grenada, Barbados, Saint Lucia und Dominica – und so habe ich geschickt und unbemerkt einen weiten Bogen gespannt zu dem Bier, das ich heute vorstelle. Das Kehrwieder Dominica Double Dry Hopped Pale Ale stammt zwar nicht aus Dominica, zieht sich aber den Namen der Insel heran, um zusammen mit dem tropischfruchtigen Inhalt und dem fernwehweckenden Etikett auf sich aufmerksam zu machen. Unfiltriert, unpasteurisiert, mit den Malzen Maris Otter Pale Ale und Crystal sowie den Hopfensorten Mosaic, Citra, Callista, Simcoe, Cascade und Centennial ist es auf einen Alkoholgehalt von 4,7% eingestellt. Ahoi, Matrosen, ein Schluck in Ehren.

Kehrwieder Dominica Double Dry Hopped Pale Ale

Das Eingießen dauert etwas länger als gewohnt – die extrem starke Schaumentwicklung sorgt dafür, dass man nur schlückchenweise das Bier ins Glas bekommt, immerhin gibt es kein Gushing. Der Schaum selbst ist großblasig, knistert laut und fällt, wie es bei derartigem Schaum oft ist, dann schnell in sich zusammen. Das Bier ist haselnussbraun, deutlich trüb (da nicht filtriert) und zeigt kräftiges Mousseux an der Bier-Schaum-Grenze.

Den Hopfen muss man, das wird im Pressetext auch angekündigt, nicht lange suchen: schon während des gemütlichen Eingießens kann man richtig viel davon mitnehmen. Tropische Frucht, unreife Ananas, Mango, Litschi und Passionsfrucht springen einem geradezu ins Gesicht, auch aus einem halben Meter Entfernung. Frisch, frech, sehr aromatisch. Eine leicht marmeladige Fruchtkonfitüre-Seite gibt süßes Volumen dazu. Ein Bier, das man gerne als Lufterfrischer im Auto hängen hätte!

Wenn soviel Hopfen in einem Bier ist, rechnet man erstmal mit knackiger Bittere, und da wird man auch hier nicht enttäuscht. Grapefruitzeste, Limette, Raddicchio, aber gleichzeitig abgefangen von kräftiger Fruchtsüße und einem stabilen, gut ausgewählten Malzunterbau, der nicht zulässt, dass das Bier kratzig wird. Eine dicke Textur wird durch schöne Frische aufgehellt, der leichte Alkoholgehalt passt sich sehr angenehm in die Grundstimmung eines trinkigen Sommerbieres ein. Der Abgang ist lang, extremst fruchtgetrieben, mit hier dann doch etwas kantigem Ende, doch in der Sommerhitze schadet so ein bisschen Gaumenkitzeln ja überhaupt nicht. Ein Bier, das Spaß macht!

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.

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