Abgekürzt steht der Name der Brauerei auf dem Etikett, Br’ij De HopHemel, die in Hasselt in der Region Limburg in Belgien zu finden ist. Seit 2020 macht man dort Biere, für belgische Verhältnisse also eine junge Brauerei. Mit ihrem Babolenus Cryo Pop Session IPA ist gleich etwas aus ihrem Portfolio in meinem Verkostungsglas, was ich immer theoretisch schwierig finde – ein Session IPA, meistens geht das nach meiner Erfahrung schief, weil kratziger Aromahopfen und niedriger Alkoholgehalt sich beißen. Hier ist beides voll integriert: 4,2% Alkoholgehalt, 53 IBU dazu, entstammend den Hopfensorten Magnum, Azacca, Citra, und natürlich dem namensgebenden Cryo Pop. Probieren wir es aber einfach, bevor ich ein vorschnelles Urteil fälle!
Volltrüb und trotz der helleren Farbe blickdicht. Man sieht nach dem vollständigen Eingießen am Boden des Glases dicke Hefebrocken und viele kleinere Partikel, die auch am Glas haften bleiben, wenn man das Bier trinkt. Perlage ist sehr kräftig, der Schaum zunächst da, aber immer sehr grobblasig, bis er nach ein, zwei Minuten nur noch aus sehr großen Blasen besteht.
Die eingesetzten Hopfensorten zeigen sich im Geruch sehr prominent, da sind sehr viele bunte Fruchteindrücke, von rotem Apfel über reifen Pfirsich und Stachelbeeren bis hin zu grüner Banane und Mango. Das ziept nicht, wirkt eher reif und süß als zestig und kantig – sehr angenehm zu schnuppern und ich lasse mir sehr gern Zeit damit, nur an diesem Bier zu riechen.
Der Antrunk ist zunächst ähnlich weich und fruchtig, schnell blenden sich aber die 53 IBU ein und lassen das ganze sehr deutlich ins Herbbittere kippen. Da tauscht sich dann auch die Frucht gegen richtig derbbittere Kantigkeit, etwas Getreide kommt dazu, aber das gesamte Bild ist weiterhin vom Hopfen komplett beherrscht, nur eben nun nicht von der Aromaseite, sondern von der Bitterkomponente. Säure und Süße sind gut aneinander angeglichen, die Textur angenehm leicht, hier wird die Sessionseite deutlich. Die Rezenz ist in Ordnung, da am Schluss die Bittere alles übernimmt, fehlt sie nicht besonders. Der Nachhall ist dann zunächst blumig, später wieder hopfenfruchtig.
Ui, das ist ein IPA, das man trinken können muss. Trotz des Sessioncharakters ist da soviel Hopfenwucht drin, das ist sicher nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Letztlich ist es aber handwerklich sauber gemacht und ohne Fehler – darum probiere man es aus!
