Bier am Freitag – Monk’s Café Grand Cru Flemish Sour Ale

Monk’s Cafe Grand Cru Flemish Sour Ale Titel

Die belgische Brouwerij Van Steenberge taucht immer wieder in meiner Biergeschichte auf – dort werden viele unterschiedliche Marken gebraut, darunter welche, die ich zu meinen absoluten Favoriten der belgischen Bierkultur zähle. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich während der Verkostung eines Biers die Flasche hin und her drehe, um die Details auf dem Etikett und dem Rücketikett gemütlich zu lesen, und dann diesen Firmennamen finde. Wirklich aktiv, die Brauerei, und erst neulich ist sie mir wieder mal begegnet, beim Probieren des Monk’s Café Grand Cru Flemish Sour Ale. Dabei handelt es sich um einen Blend aus gereiften und frisch gebrauten Tripels, das hört sich allein schon spannend an. Ich versuche gar nicht erst, zu widerstehen.

Monk’s Cafe Grand Cru Flemish Sour Ale

Farblich ist die Assoziation zu einem Kaffee wirklich gar nicht fern, das hat eine espressofarbene, blickdichte Optik, bei der man im Gegenlicht dann aber doch rubinrötliche Reflexe sieht. Der Schaum ist flaumig und sehr feinblasig, und bleibt durch das starke, superfeine Mousseux auch lange fingerdick erhalten.

Die typischen Geruchskomponenten eines Sauerbiers sind direkt da, von mildem Essig über Apfelwein bis leicht laktischem Joghurt. Da die empfohlene Trinktemperatur wie bei belgischen Ales üblich sehr niedrig ist (hier immerhin 8°C), halten sich andere Düfte dann doch dezent zurück. Ein bisschen apfelige Frucht ist vielleicht noch da.

Geschmacklich erinnert mich das dann auch im Mund fast eher an Cidre als an Bier, sehr viel Apfel, sowohl dessen süßliche Fruchtnoten als auch säuerliche Spritzigkeit. Der Unterschied liegt deutlich aber im Mundgefühl, da ist viel Körper und Volumen, eine leichte Cremigkeit, die wunderbar gegen die Säure und Frische anspielt. Im Abgang wirkt das Monk’s Café im Rachen dann aber doch trocken und feinherb, mit einer schwer zu greifenden, würzigen Erdigkeit und einer Idee von Holz; aber auch hier bleibt fast essigsauer lange etwas am Zäpfchen hängen. 5,5% Alkoholgehalt sind gut gewählt für dieses Bier.


Der Blend funktioniert für meinen Geschmack wunderbar, da ist eine schöne Melange aus süßschwerem Tripel und frechsaurem Sauerbier gefunden worden, die beiden Eindrücken eine Bühne bietet. Gerade die, denen manche belgischen Geuzes zu säuerlich sind, aber trotzdem mal in die Kategorie schnuppern wollen, sind mit dem Monk’s Café bestens bedient.

Veröffentlicht von schlimmerdurst

Hüte dich vor denen, die nur Wasser trinken und sich am nächsten Tag daran erinnern, was die anderen am Abend zuvor gesagt haben.

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