Ich komme langsam ans Ende der Kiste der belgischen Biere, die mir mein alter Freund Dimitri vor zwei Jahren geschenkt hatte, weil er selbst kein Bier trinkt. Da waren tolle Sachen drin, muss ich sagen, und ich habe ihm mehrfach unter die Nase gerieben, dass er da was verpasst hat. Heute trinken wir eins der Biere, von dem sogar zwei Flaschen in der Kiste waren, das Brouwerij Van Steenberge Fourchette. Es ist laut Etikett ein „multigrain tripel“, was hier bedeutet, dass es aus Gerste, Weizen und Reis gebraut wird, auf belgisch-ordentliche 7,5% Alkoholgehalt hin. Mir gefällt schon die Flaschengestaltung sehr, reduktiv und edel zugleich mit der stilisierten Gabel (auf den Namen des Biers anspielend natürlich). Ich hoffe, der Flascheninhalt wird ähnlich gut.
Volltrübes Eidottergelb sieht man im Glas, minimalste Partikel sinken schnell nach unten, und bilden den Ausgangspunkt für sehr leichtes Mousseux. Der Schaum ist grobblasig, eine feine Krone setzt sich darauf ab und zerfällt langsam.
Deutlich hopfig ist der Duft, erinnert an ein leichtes Pale Ale, mit Ideen von tropischen Fruchtnoten und etwas Grapefruit. Insgesamt springt es einen aber nicht an, bleibt dezent und leise in der Nase.
Im Mund bildet sich ein für mich nahezu ideales Gesamtbild heraus – perfekt balanciert zwischen Süße und Säure, erstere trägt die Fruchtaromen, letztere die Rezenz. Hier übernimmt dann das Getreide, wie es sein sollte, und sorgt mit ausgewogener Herbe für ein tolles Mundgefühl, mit schöner, leichter, prickelnder Textur und einem vollen Körper. Dabei bleibt das Bier leicht und frisch, kitzelt leicht am Gaumen, und geht dann im Abgang zügig weg, ohne lästig zu fallen.
Das ist ein ideales Bier zum Essen, bei mir gibt es Samstags immer Grillhähnchen, und dazu kenne ich kaum ein besseres Bier als das Fourchette mit seiner Frische und Helle. Zum Ruminieren nehme ich andere Biere, aber als leichten Gaumenerfrischer, der trotzdem Niveau hat, gefällt mir das herausragend gut.
