„7PK“ steht für 7 „paardenkracht“, also Pferdestärken, man greift damit das Bild von den in Limburg scheinbar weiterhin traditionell von Pferden an den Waldrand gezogenen Baumstämmen auf, mit denen man den Wald vor schweren Maschinen schützt. Ähnlich traditionell geht man in der Brouwerij Anders! in Halen, Belgien, an das Brauen des 7PK Blonde Tripel Haverbier heran, mit Aromahopfen und dem namensgebenden Zusatz von Hafer, das man dort für vzw De Winning Maatwerk herstellt. 7,0% Alkoholgehalt sind eben genau die 7PS, und wenn man auf dem Etikett nachliest, findet man noch „Karwij“ als Inhaltsstoff, also Kümmel. Das hört sich insgesamt nach einem starken Bier an!
Terracotta, naturtrüb, wunderbar opalisierend. Sehr feines Mousseux, das man nur sieht, wenn man genau hinschaut. Der Schaum ist eierschalefarben, hauptsächlich sehr flaumig und fein, mit einzelnen Luftkammern dazwischen. Die Nase ist getreidelastig, malzig-weich und mit milden Tönen von Stroh und Cashewnüssen. Der Hafer ist nicht nur optisch erkennbar, auch im Geruch taucht er auf.
Im Mund fühlt sich das Bier an wie ein Marshmellow, so fett und fluffig, mit einer derart cremig-festen Textur, dass man das 7PK fast kauen kann, und dieses Gefühl steigert sich sogar im Verlauf. Aromatisch kommt hauptsächlich süßes, weiches Getreide vor, etwas Stroh, gegen Ende taucht noch ein bisschen Hopfenfrucht auf, ohne sich aber nach vorne zu drängen. Die Rezenz ist trotz des fetten Körpers klar gegeben, die Karbonisierung sorgt für ordentlich Aufstoßen. Der Abgang ist trocken und leicht säuerlich, mittellang, dann plötzlich vorbei und hinterlässt nur ein leichtes Belegungsgefühl auf der Zunge, mit einer Idee von Jasmin als Nachklang.
Das trinkt sich gut, unaufgeregt, und dieses kauige Gefühl hat schon was für sich. Mir gefällt das als Genussbier für Zwischendurch, man hat lange was daran, ohne sich gedanklich wirklich extrem daran aufhalten zu müssen. Ja, das ist ein Kompliment für jemanden, der Schwierigkeiten hat, sich von der Analyse lösen zu können beim Trinken!
