In extrem vielen Cocktails findet sich Zuckersirup als Zutat; hin und wieder, bei englischsprachigen Rezepten, nennt sich das auch simple syrup. Mit dieser 0,7-l-Flasche eines Sirups auf Rohrzuckerbasis von Monin ist man als Cocktailmixer für eine ganze Weile ausgestattet – und die Haltbarkeit ist auch gut, selbst mit Ausgießer auf der Flasche nutze ich eine solche Flasche über mehrere Monaten ohne Probleme. Man hat ja essbaren Honig in Pharaonengräbern gefunden, warum sollte da dieser Zuckersirup nach ein paar Wochen schlecht werden.
Versuchen Sie auch mal, selbst Kräutersirups herzustellen. Die aktuelle Welt der Mixologie ist ganz scharf auf solche Zutaten; wer die Rezepte in Fachblättern und Gewinnercocktails in Wettbewerben mal betrachtet, findet in praktisch jedem eine hausgemachte Sirupzutat, wie Papiersirup, Erde-Sirup, Rosmarinsirup oder Tannensirup. Ein guter Start zum Ausprobieren wäre zum Beispiel ein Sauerampfer-Sirup, den man in wenigen Minuten gebrauchsfertig produziert hat.
Sauerampfer-Sirup
6-8 Blätter Sauerampfer
3 oz Zuckersirup
ein kleiner Schuss Zitronensaft
pürieren, dann absieben und in eine kleine Flasche füllen
So ein Sirup ist aufgrund der frischen Zutaten dann natürlich nicht mehr ganz so lange haltbar wie der pure Zuckersirup. Dennoch, im Kühlschrank aufbewahrt, kann man damit den einen oder anderen Cocktail über die Zeit herstellen – zum Beispiel einen sehr aromatisch-kräuterigen Sauerampfer-Daiquiri.
Sauerampfer-Daiquiri
2 oz Weißer Rum (z.B. Captain Morgan White Rum)
1 oz Sauerampfer-Sirup
1 oz Limettensaft
Wenn man schon dabei ist und Monin-Sirups bestellt oder im Supermarkt, wo es meist eine riesige Auswahl an Sirupgeschmäckern dieses Herstellers gibt, kauft, lege man noch die Sorten Mandel, Cranberry und Schokolade in den Warenkorb (da reicht dann aber jeweils die kleine Flasche, während es beim Zuckersirup gern die große sein darf). Allesamt gute Qualität, allesamt für eine Hausbar dringend nötig.
Alternativen zur Süßung, wenn einem Rohrzucker nicht behagt, wären Honig (ein starker Eigengeschmack verändert dann aber die Richtung des Cocktails) oder Agavensirup (ca. anderthalb mal süßer als Rohrzucker, daher muss man ihn entsprechend niedriger dosieren).
Persönlich würde ich nicht künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Cyclamat oder Stevia einsetzen. Weniger wegen deren künstlicher Natur, mehr wegen des Stils – in Nahrungsmitteln oder Alltagsgetränken machen diese Stoffe meiner Meinung nach durchaus Sinn, um den Brennwert zu senken. Ein Cocktail aber ist für mich per Definition die Krone des Genusses; und beim Genuss will ich mir selbst keinerlei Einschränkungen was die Kalorienzahl angeht auferlegen. Man trinkt ja auch nicht soviele Cocktails, dass das (vor allem, wenn man den eh schon vorhandenen Brennwert des Alkohols selbst berücksichtigt!) ins Gewicht fallen würde – im wahrsten Sinne des Wortes.
Lohnt sich das? Ich mach mir meinen Läuterzucker immer aus normalem weißem Zucker und Leitungswasser. Aromatisieren darf ich nicht, weil mein Schatz den Sirup auch für Fruchtshakes und Limonade braucht…
Was meinst Du mit „Lohnt sich das“? Das Kaufen eines fertigen Sirups? Letztlich kann man so etwas natürlich leicht selbst herstellen. Doch der Faule kann guten Gewissens zum Monin-Sirup greifen, mit um die 4€ ist das nicht die Welt.
Danke, genau das war meine Frage.
Warum eigentlich Monin und nicht Riemerschmid oder Bols?
Bei dem Zucker-Sirup vom Riemerschmid sind nur Zucker und Wasser, bei Monin noch anderes.
Ich empfand auch bei anderen Sirup´s das Monin nicht ganz so gut war.
Ich will mit dieser Rezension nicht aussagen, dass Monin der einzige Hersteller von Zuckersirup ist. Riemerschmid ist jedenfalls ein sehr empfehlenswerter Hersteller, dessen Grenadine-Fruchtsirup ich sehr schätze.
Persönlich empfinde ich aber einen Großteil der Monin-Sirups als durchaus sehr gut brauchbar in der Heimbar. Unterschätzen sollte man auch nicht die leichte Erhältlichkeit des riesigen Monin-Sortiments; wer, wie ich, plötzlich mal Samstag abends um 7 dastand und für einen „wichtigen“ Cocktail keinen Zimt-, Maracuja- oder Schokosirup mehr hatte, ist froh, wenn er schnell in den Markt rennen kann und dort nur zuzugreifen braucht.
Dennoch hast Du Recht: ich sollte auch mal andere Zuckersirups ausprobieren. Stoff für einen neuen Artikel!
Den Hinweis auf die Zusatzstoffe kann ich aber zumindest beim Monin-Sirup „Weißer Rohrzucker“ nicht nachvollziehen – auf dem Etikett zumindest sind nur Wasser und Rohrzucker als Inhaltsstoffe angegeben. Weißt Du da näheres?